In der Zeit 2010 bis 2011 haben meine Frau und ich in Düsseldorf bei Alterna-Medica die Heilpraktiker-Ausbildung für Psychotherapie besucht.
Wir waren mit 55 und 56 Jahren die „ Großeltern“ in diesem Jahrgang. In diesem Alter ist lernen und dann noch verstehen, einer neuen Fachsprache, ( weil ein neues Berufsbild), nicht mehr so einfach wie in jüngeren Jahren.
Gerade in Ihrem Unterrichtsfach: klinische Psychologie und Therapie war es für uns eine echte Herausforderung, wo wir uns manches Mal gefragt haben, ob unser Gehirn das überhaupt noch in unsere grauen Zellen und ins Langzeitgedächtnis einbringen und abspeichern kann.
Umso erfreulicher und ermutigender war es für uns, zu erleben, das Sie, Frau von Stiegler, sich nicht von unserem Alter und den grauen Haaren haben entmutigen lassen. Sie haben es mit viel Humor, Geduld und unterstützender Hartnäckigkeit tatsächlich geschafft, dank vieler Praxisbeispiele unser Interesse für die vielfältigen Ursachen und die sich daraus ergebenden möglichen Störungsbilder zu erwecken.
Ihre eigene, überzeugende authentische Art, das Begeisternde in diesem komplexen Arbeitsfeld zu vermitteln, bewirkte bereits nach wenigen Unterrichtseinheiten ansteckend und motivierte uns, selber mehr davon erfahren und verstehen zu wollen.
Das sind die besten Rahmenbedingungen für signifikantes Lernen, und der Erfolg, selbst bei uns, bestätigt ihre Begabungen auf diesem Feld.
Gemäß meinem, (Harald), eigenen Lebensmotto: Was wir am meisten im Leben bedürfen, ist jemand, der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind.
Da durften wir bei ihnen erleben, und so haben Sie, liebe Frau von Stiegler, nicht nur Anteil am Bestehen unserer schulinternen Prüfung, (und das mit sehr guten Noten trotz der grauen Haare), sondern auch bei der Prüfung im Gesundheitsamt in Köln, das für seine hohe Durchfallquote bekannt ist.
Das wiederum ermöglichte uns, mit der erworbenen Heilerlaubnis, beim für uns zuständigen Gesundheitsamt eine Praxisniederlassung ohne Bestallung einzutragen (Wir hätten uns niemals vorstellen können, das es in unserer Praxis eine Warteliste geben würde).
So dürfen wir unseren neuen Beruf, den wir mittlerweile als Berufung verstehen und erleben, (heute in 2016 noch nebenberuflich), aber in längstens 1.5 Jahren, wenn wir beide in Rente sind, hauptberuflich ausüben, weil es uns einfach Freude macht, Menschen bei der Bearbeitung und Bewältigung ihres oftmals extrem schwierigen Lebens als Begleiter zur Seite stehen zu können, (wobei unsere grauen Haare uns diesmal einen vermeintlichen Vertrauensvorsprung an Lebenserfahrung ermöglichen), der jedoch in der Praxis jedes Mal erneut unter Beweis gestellt werden muss.
Es erübrigt sich eigentlich, zu erwähnen, dass wir, nachdem wir erst einmal Feuer gefangen hatten, und verstanden hatten, wie bereichernd und horizonterweiternd das Privileg ist, ständig neues erlernen und anwenden zu dürfen, hier noch viele weiter Ausbildungen zu speziellen Bereichen nach sich gezogen hat.
Insbesondere für die Arbeit mit Menschen, die, durch traumatische Erfahrungen erhebliche Einbußen an Lebensqualität hinnehmen müssen, bis das sie Veränderung und Befreiung in einem längeren Prozess erleben.
Daran Anteil haben zu dürfen, empfinden wir als Geschenk.
Deshalb liebe Frau von Stiegler, möchten wir sie ermutigen, und empfehlen, weiter zu machen, ihre Geduld auch mit schwierigen Schülern nicht zu verlieren, denn wie oben beschrieben, weiß man oftmals selbst nicht, was Gott aus der Saat, die wir ausstreuen, Wunderbares wachsen lässt.
In diesem Sinne grüßen wir Sie ganz herzlich und wünschen ihnen weiterhin Erfolg, inneren Frieden, die Fähigkeit, auch gut für sich selbst sorgen zu können, und dabei Dankbarkeit zu verspüren, bei allem was sie tun.
Mechernich (Eifel) 21. August 2016
Marlies und Harald Hagen aus der Praxis www.Kompass-GBL.de